Wir setzen uns weiterhin für faire und sichere Arbeitsbedingungen für die Menschen ein, die unsere Produkte herstellen – mit unserem Ethical Trade and Environmental Sustainability-Programm, das bereits seit über 15 Jahren besteht. Im Jahr 2021 haben wir die Primark Cares-Strategie ins Leben gerufen, um auf diesem starken Fundament aufzubauen.
Wir haben Richtlinien und Verfahren festgelegt, die die Standards definieren, die wir von unseren Lieferanten und Kollegen erwarten und verlangen. Unser Ansatz basiert auf unserem Engagement für die Menschenrechte, das wir in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten und unseren Menschenrechtsbestimmungen für die Lieferkette zum Ausdruck bringen.
Verhaltenskodex für Lieferanten
Es liegt in unserer Verantwortung, die Menschenrechte und die Umwelt in unserer Lieferkette zu schützen. Unser Verhaltenskodex für Lieferanten bildet die Grundlage für unser Ethical Trade and Environmental Sustainability-Programm. Unser Verhaltenskodex für Lieferanten deckt Bereiche der Arbeitnehmerrechte wie die Zahlung von Löhnen, Gesundheit und Sicherheit, Vereinigungsfreiheit sowie die Vermeidung von zentralen Risiken wie Zwangsarbeit und Diskriminierung ab. Er gilt für alle Lieferanten, die unsere Produkte herstellen.
Menschenrechtsbestimmungen innerhalb der Lieferkette
Unsere Menschenrechtsbestimmungen für die Lieferkette legen unseren Ansatz zur Einhaltung der Menschenrechte und unsere Verpflichtung zum Schutz der Rechte der Menschen fest, die unsere Produkte herstellen, sowie derjenigen, die uns mit Waren beliefern und Dienstleistungen erbringen, die uns beim Betrieb unseres Unternehmens unterstützen.
Umweltschutzrichtlinie
Unsere Umweltschutzrichtlinie legt unsere wichtigsten Umweltschwerpunkte fest, darunter verantwortungsvolle Beschaffung, Chemikalienmanagement, Ressourcen und Abfall, Energieeffizienz und Reduzierung von Treibhausgasen, Wassereffizienz und -einsparung sowie Tierschutz und Biodiversität, die unseren Ansatz zur Reduzierung unserer Umweltauswirkungen bestimmen.
Speak Up-Richtlinie
Wir haben uns dazu verpflichtet, vertrauliche Meldekanäle für Kollegen, die direkt für Primark arbeiten, sowie für Primark-Aktionäre, Vertreter, Auftragnehmer, externe Berater, Vertreter von Drittanbietern, Geschäftspartner und Sponsoren bereitzustellen, damit sie alles melden können, was sie für unangemessen, unzulässig, unehrlich, illegal oder gefährlich halten. Unser Meldesystem „Speak Up“ kann jederzeit online oder telefonisch genutzt werden.
Tell Us-Richtlinie
Wir setzen uns dafür ein, dass das Management und die Mitarbeiter in unserer Lieferkette über vertrauliche Meldekanäle verfügen, über die sie alles mitteilen können, was sie für unangemessen, unzulässig, unehrlich, illegal oder gefährlich halten. Unser Meldesystem Tell Us kann jederzeit über die Website, einen QR-Code oder telefonisch genutzt werden.
Britische Erklärung zur modernen Sklaverei
Gemäß dem britischen Modern Slavery Act veröffentlichen wir jährlich eine Erklärung über moderne Sklaverei. Darin werden die Maßnahmen dargelegt, die wir im vergangenen Jahr ergriffen haben, um die Risiken der modernen Sklaverei und des Menschenhandels in unserer Lieferkette und in unseren Betrieben zu minimieren.
Alle direkten Zulieferfabriken, die unsere Produkte für den Verkauf herstellen, werden mindestens einmal im Jahr überprüft. Wie die meisten Marken besitzen auch wir die Fabriken, in denen unsere Produkte hergestellt werden, nicht selbst. Diese Audits stellen sicher, dass unsere Lieferanten und ihre Fabriken die Anforderungen unseres Verhaltenskodex für Lieferanten erfüllen.
Sie werden von unseren Teams in den Beschaffungsmärkten durchgeführt, welche die lokalen Vorschriften kennen und darin geschult sind, Risiken zu erkennen und mit Lieferanten und der Fabrikleitung zusammenzuarbeiten, um Verbesserungen am Arbeitsplatz voranzutreiben. Wir tragen die gesamten Kosten dieser Audits, die von Primark oder einem Dritten in unserem Auftrag durchgeführt werden und meist unangekündigt stattfinden.
Jede neue Fabrik muss im Rahmen unseres Onboarding-Prozesses ein Sozialaudit durchlaufen. Erst wenn die Fabrik geprüft und zugelassen wurde, werden Bestellungen aufgegeben. Nach einem Audit erhalten die Zulieferfabriken einen Korrekturmaßnahmenplan (CAP), in dem Verbesserungsmöglichkeiten dargelegt sind. In einigen Fällen, in denen wir besondere Risiken für die Arbeitnehmer festgestellt haben, führen wir zusätzliche Due-Diligence-Maßnahmen in Bezug auf die Menschenrechte durch. Dazu gehören viele der Sozialprogramme, die unter unsere Primark Cares-Verpflichtungen fallen, wie beispielsweise unser My Life-Programm für schutzbedürftige Arbeitsmigranten in Indien.
Diese Sozialaudits liefern einen detaillierten Bericht über die Bedingungen in den Fabriken. Wir prüfen die Brand- und Maschinensicherheit, überprüfen Unterlagen und führen vertrauliche Gespräche mit den Beschäftigten, um aus erster Hand von ihren Erfahrungen zu erfahren. Diese Gespräche sind entscheidend, um die Lebensrealität der Beschäftigten zu verstehen und etwaige Probleme anzugehen.
Darüber hinaus sind wir Mitglied des Better Work-Programms der ILO, das Audits und Beratungsdienstleistungen für direkte Zulieferbetriebe umfasst.
Wir führen Sorgfaltsprüfungen durch, um Risiken in unserem gesamten Unternehmen zu identifizieren, und orientieren uns dabei an den Best Practices der Branche. Unser Ansatz konzentriert sich auf Folgendes:
Länderrisikobewertungen
Wir nutzen unabhängige externe Datenbanken und öffentlich zugängliche, vertrauenswürdige Informationsquellen, um Bewertungen für jedes Land zu erstellen, aus dem wir unsere Produkte beziehen. So können wir das Risikoprofil unserer Beschaffungsländer und die Ursachen der Risiken besser verstehen und Stakeholder identifizieren, mit denen wir vor Ort zusammenarbeiten können.
Analyse unserer eigenen Daten
Unsere Teams vor Ort überprüfen unsere Lieferkette, um sicherzustellen, dass unsere Standards und Richtlinien am Arbeitsplatz eingehalten werden, und um Risiken zu vermeiden und zu verwalten. Dabei spielen die Daten aus unserem Sozialauditprogramm eine zentrale Rolle.
Einbindung von Stakeholdern
Externe Interessengruppen können wichtige Informationen und Ratschläge liefern. Mit ihrer Hilfe können wir Risiken in unseren Lieferketten besser einschätzen, sie erkennen und herausfinden, welche Gruppen am ehesten gefährdet sind. Weitere Infos zu unserem Engagement gibt es hier.
Konsultation der Rechtsinhaber und Einbeziehung der Arbeitnehmer
Wir haben vertrauensvolle Partnerschaften mit lokalen und regionalen Interessengruppen aufgebaut, die uns einen laufenden Einblick in die Bedürfnisse der Arbeitnehmer geben. Unsere Teams vor Ort stehen zudem in regelmäßigem Kontakt mit der Fabrikleitung und den Arbeitern. Dadurch erhalten wir nicht nur wichtiges Feedback über die dort bestehenden Herausforderungen und Probleme, sondern auch über die Auswirkungen unserer Zusammenarbeit.
Die direkte Einbindung der Arbeitnehmer ist für unser Engagement für menschenwürdige und sichere Arbeitsplätze von grundlegender Bedeutung. Unsere Teams vor Ort sprechen während der Audits und im Rahmen unserer Programme zur sozialen Verantwortung direkt mit den Arbeitnehmern. So können wir ihre Bedürfnisse und Erfahrungen am Arbeitsplatz besser verstehen und darauf eingehen. Beschwerdesysteme, über die die Arbeitnehmer Probleme am Arbeitsplatz melden können, sind ein wichtiger Aspekt des Schutzes der Arbeitnehmerrechte und Teil unseres Verhaltenskodex für Lieferanten.
Das breit verfügbare und von Primark finanzierte Beschwerdesystem Tell Us wurde schrittweise eingeführt und steht allen Mitarbeitern in unserer Lieferkette zur Verfügung. Wir haben Tell Us im Dezember 2023 in Bangladesch eingeführt und bis Ende August 2024 auf weitere Länder ausgeweitet, in denen Lieferanten Waren für den Weiterverkauf und für den Eigenbedarf herstellen.
Wir nehmen Beschwerden auch über andere Kanäle entgegen, z. B. im Kundenservice-Bereich auf unserer Website, in vertraulichen Mitarbeitergesprächen im Rahmen von Sozialaudits und über direkten Kontakt von Arbeitern zu unseren Kollegen bei Primark und unseren Partnerorganisationen. Wenn Probleme oder Beschwerden vorgebracht werden, leiten wir eine gründliche Untersuchung ein und schützen dabei die Vertraulichkeit der Beschwerdeführer und aller anderen möglicherweise betroffenen Personen. Wir tolerieren keine Vergeltungsmaßnahmen gegen Personen, die eine Beschwerde vorgebracht haben, oder gegen betroffene Stakeholder.
Wichtige Partner, die uns dabei unterstützen:
ACT-Streitbeilegungsmechanismus
Seit 2015 sind wir Mitglied der Initiative „Action, Collaboration, Transformation“ (ACT). Der im November 2020 eingeführte Mechanismus zur vorläufigen Beilegung von Streitigkeiten hat eine wichtige Rolle dabei gespielt, Beschwerden von Arbeitnehmern in Bangladesch, Kambodscha, Myanmar und der Türkei zu Themen wie Vereinigungsfreiheit, Stellenabbau und Zahlung des Arbeitsentgelts zu klären.
Amader Kotha
Die Hilfe-Hotline Amader Kotha ist eine Zusammenarbeit von drei Projektpartnern: Clear Voice, ein Projekt der Cahn Group, das Hotlines betreibt und effektive Beschwerdemechanismen in Lieferketten aufbaut; Phulki, eine etablierte Nichtregierungsorganisation, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Arbeitnehmern und ihren Familien in Bangladesch einsetzt; und LRQA, ein globaler Anbieter von Lösungen für Lieferkettenrisiken und Nachhaltigkeit. Jeder Partner bringt jahrelange Erfahrung im Aufbau von Programmen zur Einhaltung von Arbeitsstandards in Lieferketten mit.
Hamary Awaz, Pakistan
Das Hilfetelefon von Hamary Awaz ist ein Gemeinschaftsprojekt von Baidarie, einer pakistanischen Organisation, die sich für die Belange von Frauen in der formellen und informellen Wirtschaft einsetzt, LRQA, einem Anbieter von Lösungen für Unternehmensrisiken und Nachhaltigkeit, und der Cahn Group, einem Anbieter von Lösungen für Unternehmensverantwortung, der effektive Beschwerdemechanismen in Lieferketten aufbaut. Die Schulungen und andere Unterstützung kommen von Phulki, einer etablierten Organisation, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Arbeitnehmern und ihren Familien in Bangladesch einsetzt.
Handshake Workers' Hotline, China
2024 haben wir uns in Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner INNO dem Beschwerdesystem Handshake angeschlossen. INNO hat die Handshake Workers' Hotline 2007 ins Leben gerufen, die sich seitdem zu Asiens größtem außergerichtlichen Beschwerde- und Schlichtungssystem entwickelt hat und über 2,4 Millionen Menschen in 1.040 Fabriken, darunter auch internationale Standorte, zugutekommt. Dieses Programm fördert die offene Kommunikation zwischen Arbeitnehmern, Lieferanten und Käufern in arbeitsintensiven Branchen.
Die Leute, die unsere Kleidung herstellen, haben das Recht auf ein sicheres Arbeitsumfeld. Das 2013 ins Leben gerufene Gebäudesicherheitsprogramm von Primark hilft uns dabei, die Sicherheit der Fabrikgebäude unserer Lieferanten nach internationalen Standards zu überprüfen. Wir führen Umfragen in unseren direkten Zulieferfabriken in Bangladesch, Pakistan und Kambodscha sowie in den Baumwollfabriken des Primark Cotton Project in Bangladesch, Pakistan und Indien durch und bieten bei Bedarf auch Ad-hoc-Unterstützung in anderen Beschaffungsländern an.
Primark hat außerdem den International Accord für Gesundheit und Sicherheit in der Bekleidungs- und Textilindustrie unterzeichnet, der derzeit in Bangladesch und Pakistan gilt.
Die Rückverfolgbarkeit der Lieferketten ist komplex und ständig im Wandel. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Prozesse in diesem Zusammenhang weiterzuentwickeln. Unsere online verfügbare Global Sourcing Map zeigt alle direkten Zulieferfabriken, die unsere Produkte herstellen, und gibt Auskunft über die Anzahl und das Geschlecht der Beschäftigten an jedem Standort. Die Karte wird jährlich aktualisiert und ist im Open Supply Hub zu finden.
Rückverfolgbarkeit ist wichtig, um sicherzustellen, dass die in unseren Produkten verwendeten Fasern unseren Standards entsprechen. Deshalb haben wir 2022 unser Rückverfolgbarkeitsprogramm eingeführt. Wir arbeiten mit der Plattform TrusTrace zusammen und nutzen ihre Software, um die Lieferkette unserer Produkte vom Rohstoff bis hin zum fertigen Produkt zu verfolgen. Begonnen haben wir mit Produkten aus Baumwolle, da dies unsere am häufigsten verwendete Faser ist. Seitdem haben wir das Programm auf weitere Lieferanten, Fasern und Produkte ausgeweitet und decken nun die vier wichtigsten Materialien ab, die Primark verwendet: Baumwolle, Polyester, Nylon und künstliche Zellulosefasern wie Viskose.
Außerdem haben wir die Rückverfolgbarkeit in das Primark Cotton Project (ehemals Primark Sustainable Cotton Programme) integriert, um die Herkunft unserer Baumwolle besser nachweisen zu können und die immer strengeren gesetzlichen Anforderungen an die Transparenz bei Fasern zu erfüllen. Wir nutzen die digitale Rückverfolgbarkeitsplattform TraceBale von Cotton Connect, um die Baumwolle der Bauern, die am Primark Cotton Project beteiligt sind, auf ihrem Weg durch unsere Lieferkette von der Rohbaumwolle bis hin zum fertigen Garn zu verfolgen. Um noch mehr Sicherheit zu gewährleisten, arbeiten wir mit Oritain zusammen, einem spezialisierten Prüfunternehmen, das forensische Methoden einsetzt, um die Herkunft der Baumwolle zu bestätigen.
Mehr über das Primark Cotton Project erfährst du hier.