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Primark Menschen und Produktionsmitarbeiter*innen in einer Fabrik

Menschen

Primark möchte den Lebensunterhalt der Menschen unterstützen, die unsere Kleidung herstellen. Ohne sie wären wir nicht da, wo wir heute sind. Wir nehmen unsere Verantwortung ihnen gegenüber sehr ernst. So nutzen wir unseren geschäftlichen Einfluss dafür ...

So arbeiten wir mit Primark Lieferanten zusamen

Im Rahmen unseres Primark Sustainable Cotton Programmes (PSCP) arbeiten wir weltweit mit Lieferanten, Fabriken und BAuerinnen zusammen, um die Produkte herzustellen, die unsere Kunden lieben. Jeder neue Primark-Lieferant verpflichtet sich zur Einhaltung der international anerkannten Standards unseres  Verhaltenskodex für Zulieferer. Wir arbeiten eng mit unseren Lieferanten und ihren Fabriken zusammen und sind mindestens einmal im Jahr vor Ort, um zu überprüfen, ob unsere Standards eingehalten werden. Tatsächlich führen unsere Teams jährlich etwa 2.500 Audits durch, um ordnungsgemäße Arbeitsstunden, Bezahlung und Rechte der Arbeiterinnen zu überprüfen.

Seit vielen Jahren investieren wir in Schulungsprogramme für unsere Fabrikarbeiterinnen und unsere PSCP Bauerinnen. Diese Programme helfen den Menschen, ihre Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu entwickeln und gleichzeitig für ihre physische und psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu sorgen. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren ...

Wusstest du schon?

Vor Ort beschäftigen wir 130 Mitarbeiter:innen in unserem Ethical Trade und Environmental Sustainability-Team. Sie führen in jeder Fabrik, mit der wir zusammenarbeiten, mindestens einmal im Jahr ein umfassendes Audit durch und bieten außerdem Schulungen für ihr Personal und die Arbeiter:innen an.

Das India Worker Empowerment Programme (IWEP) wurde in Südindien als eine Reihe von Projekten implementiert, die auf die Bedürfnisse von gefährdeten Menschen ausgerichtet sind, die in der Bekleidungsherstellung arbeiten, insbesondere Frauen und Arbeitsmigranten in und um Tirupur. 2017 entstand My Life. Seitdem ist das Projekt stetig gewachsen. Mittlerweile umfasst das Programm die Projekte My Space, My Journey und PASS, welche sich um eine große Bandbreite von Arbeiterbedürfnissen kümmern.

Im Jahr 2017 haben wir gemeinsam mit der internationalen NGO Women Win und der Naz Foundation das Projekt My Life ins Leben gerufen, um schutzbedürftigen Arbeiterinnen in Indien für das Leben wichtiges Wissen zu vermitteln. Unser Schwerpunkt lag dabei auf Heimbewohnerinnen und Frauen. Das Programm unterstützt die Fabriken bei der Schulung der meistgefährdeten Arbeitskräfte in Bezug auf grundlegende Kompetenzen wie Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Rechte und Pflichten, Kommunikation und Teamwork. Im Einklang mit unseren Bemühungen, die Finanzkompetenz der Menschen in unserer Lieferkette zu stärken, werden bei diesen Weiterbildungen auch Arbeitsdokumente und Lohnzettel erklärt und veranschaulicht.

In Indien gibt es über 600 Millionen interne Migranten, die über große Distanzen hinweg im Land umherziehen, um saisonale oder temporäre Arbeit zu finden. Viele unserer Zulieferer sind in diesen Bereichen angesiedelt. Diese Arbeitsmigrant*innen zählen oft zu den verletzlichsten Menschen in unserer Lieferkette.

Die Schulungen basieren auf einem spielerischen Ansatz, bei dem die Teilnehmerinnen durch interaktive, motivierende Prozesse lernen. Mittlerweile werden sie in vier Sprachen angeboten. Die Ausbildner haben außerdem die Google-Funktion Text-to-Speech (Sprachsynthese) eingeführt, sodass die Arbeiterinnen Verträge, die nicht in ihrer Sprache verfasst sind, anhören und verstehen können.

Dieses Jahr haben wir eine unabhängige Folgenabschätzung für My Life durchführen lassen und mit 500 Fabriksarbeiter*innen, die die Schulung in acht Fabriken im indischen Tamil Nadu abgeschlossen haben, über das Programm gesprochen. Die Forschungstätigkeiten sind nach wie vor am Laufen, aber die vorläufigen Ergebnisse sind vielversprechend: 

Drei von fünf Arbeiterinnen sagen, dass sich ihre kommunikativen Fähigkeiten nach der Schulung My Life erheblich verbessert haben. 

Außerdem sagen drei von fünf Arbeiterinnen, dass sich ihre persönliche und menstruationsbezogene Gesundheit und Hygiene nach der Schulung My Life deutlich gebessert hat.

  • Zwei Drittel der Arbeiter*innen bestätigen mit Nachdruck, dass sie ihre Rechte und Pflichten nach der Schulung My Life besser verstehen.

Mit Stand Juli 2023 hat My Life India rund 4.000 gefährdete Beschäftigte in sieben Fabriken dabei unterstützt, ihre Rechte als Arbeitnehmer*innen besser zu verstehen.

My Space wird gemeinsam mit dem St John’s Medical College umgesetzt. Es wurde gegründet, um Arbeiterinnen praktische Hilfe bei psychischen Problemen zu bieten. Es geht zum Beispiel darum, mit geistiger Gesundheit (mental health) verbundene Tabus und Stigmata am Arbeitsplatz aufzubrechen. Über das Projekt werden ausgewählte Fabrikmitarbeiterinnen von medizinischen Fachleuten des St John's Medical College geschult, um Beratungen in den Fabriken anbieten zu können. Im Dialog mit Arbeiterinnen und Managern sollen Tabus und Stigmata in Bezug auf psychische Probleme beseitigt werden. Wir kommunizieren regelmäßig mit den lokalen Teams, um die Fortschritte zu überwachen und zu besprechen. Viele Arbeiterinnen konnten bereits Unterstützung bei unterschiedlichen Problemen erhalten.

2020 haben wir ein Schulungsmodul für die Beraterinnen eingeführt, in dem es um sexuelle Belästigung geht. Die Fabriken werden ermutigt, diese geschulten Beraterinnen in ihre internen Beschwerdekomitees, den formellen Mechanismus zur Behandlung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz in Indien, zu berufen.

Während der COVID-19-Pandemie unterstützten Beraterinnen, Management und HR die Arbeiterinnen in ihren Communitys weiter über die My Space-Netzwerke. Sie informierten auch über Maßnahmen zur Vorbeugung von COVID-19 und boten allgemeine Unterstützung bei psychischen Problemen.

Das PASS-Programm begann 2019 und unterstützt indische Textilarbeiterinnen in und um Tirupur ganz praktisch und mithilfe von Schulungen dabei, die ihnen zustehenden Regierungshilfen im Rahmen des Employees Provident Fund (EPF) und des Employees State Insurance-Gesundheitssystems (ESI) in Anspruch zu nehmen. Organisatoren der ‚Communitys‘ schulen Ehrenamtliche in der lokalen Community, die dann den Arbeiterinnen dabei helfen, sich für die Nutzung der Systeme zu registrieren.

Durch das Projekt erfahren Arbeiter*innen, wie sie ihre Sozialleistungen einfordern können. So konnte z.B. ein Arbeiter beim staatlichen Arbeitergesundheitssystem nach einem Arbeitsunfall eine Behandlung beantragen. Eine Arbeiterin bekam Unterstützung beim Einfordern der ihr zustehenden ESI- und EPF-Hilfen, die durch administrative Fehler verzögert worden waren. Die Community-Organisatoren tragen auch Informationen zusammen, die SAVE helfen, Betroffenen gegenüber der Regierung und anderen wichtigen Interessenvertretern eine Stimme zu geben. PASS baut auf unseren vorherigen Schulungsprogrammen von Arbeiter/innen mit SAVE auf, das 2010 begann.

2019 begannen wir nach den positiven Ergebnissen in Südindien mit der internationalen NGO Women Win und der lokalen NGO Girl Determined, das My Life-Projekt auch in Myanmar umzusetzen. Sowohl die politischen Entwicklungen in Myanmar als auch die Auswirkungen der COVID-19-Maßnahmen stellten eine große Herausforderung für die Implementierung des Projekts dar. Schließlich wurde das Projekt darauf ausgerichtet, Mitarbeiterinnen und ehemaligen Mitarbeiterinnen zu helfen, geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung in ihrem eigenen Leben und in der Community zu verstehen und zu thematisieren. Durch My Life haben Frauen gelernt, wie man aktuell und in Zukunft geschlechtsspezifische Gewalt am besten thematisiert. Es ist geplant, diejenigen, die im Rahmen des Projekts geschult wurden, als „Koordinatoren für geschlechtsspezifische Gewalt“ einzusetzen, um den Fabriken bei der Entwicklung wirksamer Strategien zur besseren Prävention und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt zu helfen.

Dieses Projekt entstand gemeinsam mit Impactt und Women Win und mit finanzieller Unterstützung durch das britische Außen-, Commonwealth- und Entwicklungsministerium (Vulnerable Supply Chains Facility). Das Programm thematisierte die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf finanzschwache und gefährdete Arbeiterinnen in globalen Lieferketten. Es stellte sich den unmittelbaren und langfristigen Herausforderungen in Bezug auf Beschäftigung, Lebensunterhalt und Einkommen der Arbeiterinnen im Bekleidungssektor in Myanmar. Dieses innovative Programm stellte an Bedingungen geknüpfte Barauszahlungen, Schulungen auf Fabrikebene und Unterstützung für Community-Organisationen bereit, um geschlechtsspezifische Probleme arbeitender Frauen anzugehen. Leider musste das von der britischen Regierung finanzierte Projekt aufgrund von den Ereignissen in Myanmar vorzeitig abgebrochen werden. Trotzdem konnten wir viel lernen und diese Erfahrungen bei verschiedenen, von der Vulnerable Supply Chains Facility organisierten branchenweiten Veranstaltungen teilen.

Das Sudokkho-Projekt wurde von der britischen und der Schweizer Regierung finanziert und ist ein Beispiel dafür, wie wir Arbeitskräfte, vor allem Frauen, in unserer Lieferkette beruflich fördern. Durch eine strukturierte Schulung vor Ort können Fabriken neue und bereits vorhandene Nähmaschinenbedienerinnen besser einarbeiten. Die meisten in diesem Projekt geschulten Arbeiterinnen bekommen die Möglichkeit, befördert zu werden und mehr zu verdienen. Das bedeutet, dass die überwiegend weiblichen Teilnehmer des Programms neue Kompetenzen erwerben, die ihnen bessere Verdienstchancen eröffnen. Mit Stand Juli 2023 wurde das Sudokkho-Programm zur Kompetenzentwicklung in 17 Fabriken in Bangladesch durchgeführt. In diesen Fabriken sind 29.224 Arbeiterinnen beschäftigt; das entspricht 18 % aller weiblichen Angestellten in unserer Fertigwaren-Lieferkette in Bangladesch.

2021 haben wir gemeinsam mit Microfinance Opportunities, einer amerikanischen NGO, und South Asian Network on Economic Modeling (SANEM), ihrem lokalen Partner in Bangladesch, dieses Projekt etabliert, um die Erfahrungen und Standpunkte der Arbeiter:innen besser zu verstehen und ihnen eine Stimme zu geben. Das Projekt wurde nach dem Vorbild des Projekts Worker Diaries in Bangladesch konzipiert.
Wir haben eine Stichprobe von 400 Arbeiter:innen aus verschiedenen Fabriken in der Primark-Lieferkette ausgewählt. Diese wurden über Netzwerke ausgewählt und erhielten für ihre Teilnahme am Projekt eine Bezahlung. In regelmäßigen Abständen haben wir ihre Antworten auf verschiedene Fragen erfasst, um ihre Ansichten in Bezug auf Themen wie Gesundheit, Sicherheit am Arbeitsplatz, Lohnzahlungen, Prämien und Rationalisierungsmaßnahmen zu erfahren.

In Bangladesch müssen Fabriken Gremien bzw. Komitees einrichten, an denen Arbeiter:innen teilnehmen. Häufig sind diese Komitees jedoch nicht sehr effektiv.
Das Social Dialogue-Programm der Ethical Trading Initiative fördert seit 2016 die Teilnahme der Arbeiter*innen und unterstützt das Fabrikmanagement bei der effektiven und gesetzmäßigen Leitung der Komitees.

Das Programm schult die gewählten Arbeiter:innen und das Management in Bezug auf die wichtigsten Aspekte ihrer Rolle als Komiteemitglieder, über die Themen Arbeiterrechte, Beschwerdemanagement, Problemlösung, formelle Meetingverfahren, effektive Kommunikation und den Umgang mit sexueller Belästigung.

Weibliche Komiteemitglieder nehmen an einer speziellen Schulung teil. Darin werden Themen wie Mutterschaftsgeld, sexuelle Belästigung, Diskriminierung bei den Löhnen, aber auch soziale Kompetenzen wie öffentliches Sprechen und Kommunikation behandelt. Frauen erhalten außerdem die Gelegenheit, über die Sicherheit am Arbeitsplatz und auf dem täglichen Arbeitsweg zu sprechen. Viele Teilnehmerinnen berichten, dass sie sich durch die Schulung selbstbewusster im Umgang mit Konflikten auf der Arbeit und zu Hause fühlen.

Das 2018 von Carnstone für chinesische Arbeiter:innen implementierte Promising Futures-Programm möchte bei Arbeiter:innen und dem Fabrikmanagement für mehr Bewusstsein und Verständnis des komplexen chinesischen Sozialversicherungssystems sorgen. Es hilft den Menschen dabei, Zugang zu Sozialleistungen zu erhalten. Das Projekt nutzt die Social-Media-Plattform WeChat und webbasierte Materialien, um für mehr Bewusstsein zu sorgen und zu informieren. Zu den Online-Ressourcen gehören ein Rollenspiel und eine Website mit Informationen und praktischen Hinweisen zu Sozialleistungen in 13 chinesischen Provinzen, in denen Fabriken für Primark arbeiten. Wir investieren zudem in zusätzliche Website-Inhalte, um auch über die teilweise abweichenden Sozialversicherungsprozesse in anderen chinesischen Provinzen zu informieren.

Unsere 2018 als Pilotprojekt in China gestartete CIQ Worker-App hilft, HR-Praktiken zu verstehen, die Kommunikation zu verbessern und mehr Bewusstsein für Arbeiterrechte zu schaffen. Das Pilotprogramm führte zu transparenteren HR-Praktiken, besserer Kommunikation zwischen Management und Belegschaft und einem erhöhten Bewusstsein für Arbeitnehmerrechte. Über die App können Arbeiter*innen auch Beschwerden einreichen. Wir möchten sicherstellen, dass mit Beschwerden, die über die App eingehen, ordnungsgemäß umgegangen wird. Daher unterstützen wir Fabriken dabei, angemessene Managementsysteme und Prozesse zum Umgang mit Beschwerden und Beseitigen von Missständen zu implementieren.

Wir haben geholfen, spezielle Lernclubs in den Fabriken aufzusetzen, in denen Arbeiter*innen etwas über Arbeitsschutz, wichtige Arbeiterrechte und andere Kompetenzen erfahren. Die Clubs werden von sogenannten Worker Champions geleitet, die in einem zweitägigen Kurs die Fähigkeiten zur erfolgreichen Führung der Clubs erlernen und sich Wissen zum Thema Arbeitsschutz aneignen.

Worker Champions teilen über WeChat Lerninhalte, um ein gemeinsames Lernen auf Augenhöhe zu ermöglichen. Dieses Projekt ist nicht geschlechtsspezifisch ausgerichtet, umfasst aber bewusst Aspekte, die die Geschlechtergleichheit fördern. Einbezogen werden für die Frauen relevante Themen wie Geschlechterdiskriminierung, sexuelle Belästigung und der Schutz der Rechte von Arbeiterinnen. Außerdem informieren die Lernmodule über Arbeitsschutz und Einschränkungen am Arbeitsplatz, denen Frauen ausgesetzt sind.

Wir sind Partner des ILO Better Work-Programms, das in wichtigen Beschaffungsländern tätig ist. Es überwacht Fabriken und hilft, hierarchieübergreifend Management und Arbeiter:innen zu schulen, um über sexuelle Belästigung aufzuklären und diese zu vermeiden.
Ein wichtiger Bestandteil des Better Work-Programms ist die Einrichtung von Komitees auf Fabrikebene, um die Kommunikation zwischen Managern und Arbeiter:innen zu fördern. Mindestens 50 % der Mitglieder müssen Frauen sein. Sie werden ermutigt, an den Komitees teilzunehmen, um ihnen dadurch eine Stimme zu geben. Ein spezielles Projekt unterstützt Frauen am Arbeitsplatz und hilft ihnen, Führungsqualitäten zu entwickeln. Darüber hinaus unterstützt das Programm Frauen dabei, gegen den Widerstand ihrer Familienmitglieder in Fabrikausschüsse einzutreten.

STOP thematisiert sexuelle Belästigung und geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz. Das Projekt bietet seit 2019 Unterstützung und Schulung, um den Fabriken zu helfen, effektive Mechanismen aufzusetzen, um sexuelle Belästigung zu verhindern bzw. angemessen darauf zu reagieren. Unter „Geschlechtsspezifische Gewalt und sexuelle Belästigung“ erfährst du mehr über dieses Projekt.

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