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Finanzielle Resilienz schaffen – Primark Cares

MENSCHEN

Finanzielle Resilienz schaffen

Primark Cares hilft beim Enwickeln finanzieller Belastbarkeit

Wir werden besonders oft gefragt, wie bei unseren niedrigen Preisen die Menschen, die unsere Kleidung herstellen, einen gerechten Lohn bekommen können. Das Preisschild sagt jedoch nichts über die Bezahlung derjenigen aus, die ein Kleidungsstück produzieren.

Über unser gut etabliertes Auditprogramm prüfen wir bereits, ob der lokale Mindestlohn eingehalten wird. Jetzt haben wir uns verpflichtet, noch einen Schritt weiter zu gehen.

Um die Arbeiter*innen in unserer Lieferkette finanziell zu stärken, streben wir existenzsichernde Löhne (living wages) für alle diejenigen an, die an der Herstellung unserer Kleidung beteiligt sind. Dass es sich um eine komplexe Herausforderung handelt, ist uns bewusst. Aber wir wissen auch, dass es der richtige Schritt ist. Wir sind fest dazu entschlossen, die Größe unseres Unternehmens für sinnvolle und messbare Fortschritte bei uns selbst und in der Zusammenarbeit mit anderen einzusetzen.

Was ist ein existenzsichernder Lohn?

Was meinen wir mit einem existenzsichernden Lohn? Und wie legen wir einen akzeptablen Richtwert (Benchmark) fest? Wir glauben, dass diese beiden Dinge am besten im konstruktiven Dialog zwischen Arbeiternehmern und Arbeitgeber erreicht werden können. Daran arbeiten wir mit der ACT-Initiative. ACT ist eine Initiative von 20 globalen Marken, Einzelhändlern und der globalen Gewerkschaftsföderation IndustriALL Global Union, die nach existenzsichernden Löhnen für Arbeiter*innen in den Lieferketten für Textil- und Bekleidungsunternehmen strebt. Primark gehört zu den Gründungsmitgliedern.

Wir verstehen, dass der Weg der Verhandlung nicht in allen Ländern eine Option für die Arbeiter*innen ist. Deshalb nutzen wir den Ansatz für existenzsichernde Löhne der Living Wage Coalition, der einen international anerkannten und glaubwürdigen Richtwert bietet. Der Ansatz basiert auf der ANKER-Methode, nach der ein existenzsichernder Lohn der für die Grundbedürfnisse der Arbeiter:innen selbst und ihrer Familie plus etwas frei verfügbares Einkommen ausreichender Mindestlohn ist.1 Dieses Geld sollte innerhalb einer Standard-Arbeitswoche und ohne Überstunden verdient werden.2  Zu den Grundbedürfnissen zählen Nahrung, Wasser, Wohnraum, Bildung, Gesundheitsversorgung, Verkehrsmittel, Kleidung und ein gewisser Betrag für unvorhersehbare Ereignisse. Dies geht über den gesetzlichen Mindestlohn eines Landes hinaus, dessen Einhaltung wir bereits durch unser Auditprogramm prüfen.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass nicht nur der Lohn alleine wichtig ist: während ein höheres Einkommen essenziell für die finanzielle Stabilität ist, möchten wir jedoch Schulungen, Bildung und Unterstützung anbieten, damit Arbeiter*innen ihre persönlichen Finanzen auch besser verwalten können. Wir unterstützen zudem den Zugang zu sozialen Schutzmaßnahmen für Arbeiter, die wichtig sind, wenn jemand mal krank wird oder sich verletzt.

Warum ist das eine so große Herausforderung? Wie Löhne funktionieren

Wie die meisten Einzelhändler besitzen auch wir keine eigenen Fabriken. Wir arbeiten direkt mit Lieferanten zusammen, die ihrerseits Verträge mit Fabriken haben. Um die direkte Einstellung und Bezahlung der Arbeiter kümmern sich die Fabriken.

Jetzt muss man bedenken, dass Fabriken üblicherweise für viele unterschiedliche Kunden produzieren. Sie stellen also Kleidung für alle möglichen Marken her. Die Arbeiterinnen bekommen pro Tag die gleiche Bezahlung, unabhängig davon, ob der Endkunde für das Kleidungsstück letztlich 20 € oder 2 € bezahlt.. In der Praxis ist Primark also nur ein Kunde von vielen und leistet somit nur einen Beitrag für das, was die Arbeiterinnen schließlich ausgezahlt bekommen. Dies ist eine der größten Herausforderungen der Branche, und deshalb müssen wir zusammenarbeiten, um Fortschritte zu machen.

Better Together

Was können wir tun? Da bei der Bestimmung eines Lohns so viele Beteiligte eine Rolle spielen, glauben wir, dass wirkliche Veränderung am effektivsten erreicht werden kann, wenn Lieferanten, Marken, Gewerkschaften, Regierungen und Arbeitnehmervertreter zusammenarbeiten. Auf unserem gemeinsamen Weg ist uns bewusst, dass es keine schnellen oder einfachen Antworten gibt. Aber wir haben uns fünf Fokusbereichen verpflichtet, um an unser Ziel zu gelangen.

  1. Die Zusammenarbeit branchenübergreifend verstärken, u. a. unsere Arbeit mit ACT

  2. Die ACT Einkaufspraktiken bis 2023 zu implementieren

  3. Mit Partnern zusammenzuarbeiten, um Messbarkeit und Transparenz zu verbessern

  4. Unsere Lieferanten bei der Einführung existenzsichernder Löhne zu unterstützen

  5. Den Zugang der Arbeiter*innen zu sozialer Absicherung und finanzieller Bildung zu fördern

1. Gemeinsame Gründung der Initiative ACT.

Primark ist eines der Gründungsmitglieder von ACT, und wir glauben, dass ACT nach wie vor der beste Weg zu unserem Ziel ist. Wir werden unsere aktive Rolle weiterhin spielen, um umfangreiche nationale Tarifverhandlungen in den einzelnen Märkten voranzubringen. Wir planen unsere Energie und unsere Aufmerksamkeit zunächst auf diese ACT-Märkte zu fokussieren, da wir glauben, dass hier die besten und bedeutsamsten Veränderungen möglich sind.

2. Einlösen der Versprechen der ACT-Einkaufspraktiken.

Im Rahmen unserer eigenen Geschäftstätigkeit können wir einiges tun, angefangen bei unseren bestehenden Verpflichtungen zur Umsetzung der globalen Einkaufspraktiken von ACT bis Ende 2023. Einkaufspraktiken haben einen großen Einfluss auf die Möglichkeit eines Lieferanten, existenzsichernde Löhne zahlen zu können. Wir hoffen, dass wir durch die Veränderung unserer Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten, ihnen die nötige Sicherheit geben, die sie brauchen, um diesen Schritt von ihrer Seite aus ebenfalls zu unterstützen.

Dazu gehören:

  • Faire Zahlungsfristen  – Wir haben für unsere Lieferanten bereits eine Zahlungsfrist von 30 Tagen eingeführt. Außerdem sind wir Unterzeichner des Prompt Payment Code der britischen Regierung. Dadurch garantieren wir unseren Lieferanten einen schnellen Cashflow und damit die Auszahlung von Löhnen.

  • Schulung zur verantwortungsvollen Beschaffung  – Aufbauend auf bereits bestehende Programme schulen wir unsere Produktteams in Bezug auf verantwortungsvolle Einkaufspraktiken und was das in der Praxis bedeutet. Angesichts der engen Zusammenarbeit unserer Produktteams mit unseren Lieferanten möchten wir sie schulen und klare Leitlinien zu unseren Erwartungen an die Hand geben.

  • Verantwortungsvolle Ausstiegsstrategie  – Innerhalb der ACT-Initiative haben wir neue Richtlinien für die Beendigung einer kommerziellen Beziehung mit einem Lieferanten entwickelt. Dafür ist es unerlässlich, dass wir gemeinsam potentielle Auswirkungen für die Arbeitnehmer abschätzen und eine stufenweise Beendigung vereinbaren, damit diese Auswirkungen u. a. in Bezug auf die Bezahlung geschwächt werden können.

Alle ACT-Mitglieder müssen die Fortschritte in Bezug auf diese Verpflichtungen individuell verfolgen und Bericht erstatten. Die Ergebnisse werden jährlich veröffentlicht, um Fortschritte zu teilen und Verbesserungspotenziale ganz transparent identifizieren zu können.

3. Messbarkeit und Transparenz sind essenziell.
Um die tatsächlich gezahlten Löhne zu kennen, werden wir mit einem unabhängigen Dritten zusammenarbeiten, der einheitlich Lohndaten von Fabriken in allen unseren wichtigen Beschaffungsbereichen erfasst. So können wir feststellen, wie viel wirklich zwischen einem existenzsichernden Lohn und der Bezahlung der Arbeiter*innen liegt. Diese Daten werden dann in das von der Fair Labor Association (FLA) entwickelte Fair Compensation Dashboard eingespeist, sodass wir den tatsächlichen Fortschritt bei der Reallohnentwicklung im Auge behalten können. Das wird für unsere wichtigsten Lieferländer gelten. Wir werden die Ergebnisse dazu veröffentlichen und unsere Fortschritte transparent machen.

Es ist wichtig, einen Konsens über vereinbarte Benchmarks (Richtwerte) für existenzsichernde Löhne in einem Markt zu schaffen. Daher werden wir mit der Global Living Wage Coalition (GWLC) zusammenarbeiten, um zu Living Wage-Benchmarks für unsere wichtigsten Beschaffungsmärkte beizutragen und die Zusammenarbeit mit GLWC auf Märkte auszudehnen, in denen es derzeit noch keine Richtwerte gibt.

4. Unsere Lieferanten unterstützen

Wir wissen wie wichtig es ist, eine Partnerschaft mit unseren Lieferanten zu bilden, um die Zahlung von existenzsichernden Löhnen herbeizuführen, insbesondere, weil die Menschen, die Primark-Produkte herstellen, nicht direkt für uns arbeiten. Wir möchten unsere Lieferanten klar und ehrlich über unsere Ambitionen und die Tatsache informieren, dass wir im Laufe der Zeit die Art und Weise, wie wir arbeiten, sie auswählen und mit ihnen zusammenarbeiten, ändern werden und zunehmend diejenigen Lieferanten bevorzugen, die unsere Bestrebungen zu existenzsichernden Löhnen teilen und/oder mit uns bei ACT aktiv sind. Unser Ziel ist es, stärkere, strategischere Partnerschaften aufzubauen, bei denen wir unsere Lieferanten mit besseren Prognosen und Planungen unsererseits unterstützen, die ihnen wiederum helfen, ihre Produktion effizienter gestalten zu können, um auch die Löhne der Arbeiter*innen zu erhöhen.

5. Den Zugang der Arbeiter:innen zu sozialer Absicherung und finanzieller Bildung fördern

Außerdem werden wir die bestehenden Programme erweitern, um stärker auf die finanzielle Kompetenz der Arbeiterinnen in Bezug auf grundlegende Finanzdienste und Haushaltsplanung einzugehen. Wir haben auch gesehen, wie Arbeitnehmerinnen von einem verbesserten Zugang zum Sozialschutz profitieren würden, beispielsweise wenn sie verletzt oder krank sind, und werden - als zusätzliches Ziel - darauf hinarbeiten.


https://www.globallivingwage.org/about/what-is-a-living-wage
https://actonlivingwages.com/who-we-are

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